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Das Ruhrlandmuseum in Essen gehört von seinem Sammlungsbestand und seiner Tradition her zu den breitgefächerten natur- und kulturhistorischen Museen mit unterschiedlichen Objektbeständen und Abteilungen.
Obwohl es sich in der kommunalen Trägerschaft der Stadt Essen befindet, versteht es sich als Regionalmuseum für das gesamte Ruhrgebiet und durch seine Dauer- und Wechselausstellungen als überregionales Natur- und Kulturhistorisches Museum im Ruhrgebiet. Es umfasst die Abteilungen Geologie, Archäologie, Geschichte und Fotografie.
Für das Jahr 2007 ist der Umzug des Ruhrlandmuseums in die ehemalige Kohlenwäsche der Zeche Zollverein 22 vorgesehen.
Untergebracht ist das Museum in einem Gebäude, das von dem Essener Architekturbüro Allerkamp, Niehaus, Skornia entworfen und 1984 fertiggestellt wurde. Es ist integriert in einen Gebäudekomplex, der auch das aus den 1960er Jahren stammende und 1998/99 vollständige renovierte Domizil des Museums Folkwang umfasst.
Das Ruhrlandmuseum verfügt über rund 4500 m² Ausstellungsfläche und einen Raum für Sonderausstellungen von 600 m².
Die Dauerausstellungen des Ruhrlandmuseums zur Geologie und Geschichte verbinden die Erdgeschichte und die Sozialgeschichte der Industrialisierung des Ruhrgebietes. Ohne die Bodenschätze, die im Laufe von Jahrmillionen entstanden sind, wären die Industrialisierung und die Herausbildung des Ruhrgebietes nicht möglich gewesen.
Die geologische Dauerausstellung zeigt die Dynamik der Erdgeschichte und die Entwicklung des Lebens sowie die Eingriffe des Menschen in die Natur, für die das Ruhrgebiet exemplarisch steht.
Die historische Ausstellung zeigt die Arbeit und den Alltag um 1900 in der Hochphase der Industrialisierung. Der vorindustriellen Zeit widmet sich ein Stadt- und regionalgeschichtlicher Sammlungs- und Arbeitsbereich.
Die archäologische Dauerausstellung zeigt bemerkenswerte Sammlungen zur Ur- und Frühgeschichte der Region, aber auch zu den klassischen, vorderasiatischen und ägyptischen Kulturen.
Darüber hinaus verfügt das Museum über eine Reihe von weiteren Sammlungen, die nicht in den Dauerausstellungen gezeigt werden. Fotografien zur Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebietes werden im Fotoarchiv des Ruhrlandmuseums gesammelt, das sich als "fotografisches Gedächtnis" der Region versteht.
Das Mineralien-Museum und die Museumslandschaft Deilbachtal in Essen-Kupferdreh, ein geologischer Wanderweg um den Baldeneysee, der Halbachhammer im Nachtigallental und eine Museumswohnung in der Siedlung Margarethenhöhe sind Außenstellen des Museums, die das Angebot "vor Ort" abrunden.
Ausgehend von den einzelnen Abteilungen und Sammlungsbeständen zeigt das Ruhrlandmuseum regelmäßig Sonderausstellungen, die das Angebot thematisch erweitern und in größere historische und kulturanthropologische Zusammenhänge stellen.
Es finden regelmäßig Vorträge, Vortragsreihen und weitere Begleitveranstaltungen wie Filmreihen und lange Museumsnächte statt.
Eine intensive museumspädagogische Arbeit vermittelt die Ausstellungsinhalte an unterschiedliche Zielgruppen und verschiedene Vermittlungsformen wie Führungen, Museumsgespräche in den Ausstellungen, Exkursionen, Lehrerfortbildungen, Schulprojekten, Workshops und Aktionstagen.
Das Ruhrlandmuseum ist eines der ältesten Museen des Ruhrgebietes und blickt auf eine einhundertjährige Geschichte zurück. Der Kruppsche Bildungsverein und der Historische Verein für Stadt und Stift Essen waren die maßgeblichen Betreiber und Stifter des 1901 gegründeten Essener Museums-Vereins und des am 4. Dezember 1904 eröffneten Museums der Stadt Essen, das zunächst die Bereiche Kunst, Ortsgeschichte, Natur- und Völkerkunde umfasste.
Nach der Ausgliederung der städtischen Kunstsammlung, die den Kern des späteren Museums Folkwang darstellte, wurde 1911 das "Museum der Stadt Essen für Heimat- und Völkerkunde" gegründet. Es befand sich zunächst in der Essener Innenstadt am Burgplatz in der Alten Post.
Bis 1927 waren die Bestände in den Abteilungen Zoologie, Botanik, Geologie, Mineralogie, Vor- und Frühgeschichte sowie Technik und Völkerkunde derart angewachsen, dass das Museum in ein ehemaliges Ledigenheim der Firma Krupp am Bahnhof Essen-West umzog, wo die Sammlungen bis 1939 auf einer Ausstellungsfläche von 7000 m² gezeigt wurden.
1934 erhielt das Museum seinen heutigen Namen. Die fatale Entscheidung einer separaten Präsentation der ortsgeschichtlichen Sammlungen in dem von den Nationalsozialisten 1937 geschaffenen "Haus Heimat" in der Waldthausen Villa führte zur weitgehenden Zerstörung der historischen Bestände durch Bombenangriffe. Am 4. Dezember 1954 konnte das Museum in der Knaudtschen Villa an der Bismarckstraße wiedereröffnet werden. Seit 1984 teilt sich das Ruhrlandmuseum einen Museumsneubau an der Goethestraße mit dem Museum Folkwang 15.
Ein zentraler Punkt der Neukonzeption des Jahres 1984 war die Verknüpfung der Geologie mit der Sozialgeschichte der Industrialisierung des Ruhrgebietes. Die historische Dauerausstellung brachte zum ersten Mal die Forschungsergebnisse der modernen Ruhrgebietsgeschichte im Medium Museum zur Geltung.
Eine innovative Präsentationsform mit Objektensemblen und inszenierten Bildräumen sorgte für Aufsehen in der museologischen Diskussion. 1988/1990 kam das Fotoarchiv als eigenständige Abteilung des Ruhrlandmuseums hinzu und seit 1995 wird auch die Archäologische Sammlung, die von 1985 bis 1994 im Museum Altenessen untergebracht war, in einer neuen Dauerausstellung präsentiert. 1997 wurde die sozialhistorische Ausstellung überarbeitet und seit Mai 2001 ist die neue geologische Dauerausstellung "terra cognita" zu sehen.
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