Soul of Africa Museum, Essen

Reisetipps und Fotos von Soul of Africa Museum in Essen

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Soul of Africa Museum

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Das Soul of Africa Museum (SOA) in Essen ist ein privat geführtes Museum und die einzige umfassende Sammlung zum Thema Voodoo, Heilung und Ahnenkult in Europa. Inhaber und Kurator ist der Ethnologe, Fotojournalist und Filmemacher Henning Christoph. Im Rahmen der "Kulturhauptstadt 2010" wurde das SOA-Museum in das kulturelle Marketing-Konzept der Stadt Essen integriert.
Die hier zusammengetragene Sammlung beinhaltet eine Auswahl afrikanischer Kunst. Hervorzuheben ist die Gruppe von "Yoruba"-Kostümen, die im Kult von den Mitgliedern der Geheimgesellschaft "Egungun" getragen werden. Die Kostüme repräsentieren die Ahnen, die während der Zeremonien präsent sind. Ferner ist ein originaler "Asen"-Altar des Stammes "Fon" für ihre Toten sehen, sowie "Bocios", das sind geschnitzte, mit einem Zauber behaftete Figuren, die für das Gute wie das Böse benutzt werden können. In ihrer Gesamtheit gibt die Sammlung einen tiefen und umfassenden Einblick in die Voodoo-Kultur Westafrikas.

Geschichte

Die Anfänge des SOA-Museums liegen über zehn Jahre zurück: Im Jahr 2000 baute Henning Christoph eine alte Zahnarztpraxis als Museum um. Zunächst waren die Räumlichkeiten als Lager und Anschauungsräume für Kuratoren gedacht, um einzelne Exponate und Ausstellungen weiter zu verleihen. Da die Resonanz einzelner Besuchergruppen und der Presse sehr positiv waren, entschloss sich der Kurator den Versuch zu wagen und das Museum für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das museumspädagogische Konzept mit einer speziellen Führung für Schulkinder, um dort Interesse und Toleranz für fremde Kulturen zu wecken und Brücken zu bauen.

Ausstellung

Auf einer Ausstellungsfläche von 80 Quadratmetern wird den Besuchern eine faszinierende Einführung in das Verständnis vom Götterpantheon der westafrikanischen Naturreligion Vodun erklärt. Heilung und Ahnenverherung nehmen hier einen zentralen Platz innerhalb der individuellen Führung durch die fünf intimen Ausstellungsräume ein. Auch schadens Magie und die Entwicklung des Vodun in der Diaspora werden gebührend beschrieben – zumal sich der Kurator der Aufgabe verschrieben hat, westlichen Besuchern Einblicke in eine fremde und oft mißverstandene Welt(religion) zu geben und aufzuklären. Das Museumskonzept findet großen Zuspruch unter Besuchern und Kennern. Einzelaustellungen und Exponate werden an ethographische Ausstellungen und Museen weltweit verliehen, wie z.B. an das Deutsche Hygiene Museum in Dresden oder das Rautenstrauch Joest Museum in Köln. Von westlichen Kuratoren und Ethonologieprofessoren (so Klaus Schneider aus Köln oder Joseph Adande aus Benin) für die Komplexität und Detailtiefe gelobt, erfreut sich das Museumskonzept auch unter in Europa lebenden Afrikanern großer Beliebtheit.

Hervorzuheben sind Ausstellungsstücke und Klein-Ausstellungen wie:

Mami Wata-Altar und Tempel

Manche Voodoo Götter sind streng oder sogar gewalttätig. Mami Wata jedoch begegnet ihren Anhängern vor allem fröhlich, läßt sie bei den Zeremonien lachen und allerlei Schabernack treiben. In ihren Tempeln wird die Göttin häufig als Nixe dargestellt, denn Mami Wata stammte aus dem Meer, sagen die Vodunsi. Die Gesichter der Mami-Figuren sind puppenhaft, schön und stets weiß - symbolischer Ausdruck ihrer göttlich-geisthaften Entrücktheit. Die Göttin wird oft mit langen Haaren porträtiert, dazu zur Hälfte fischgestaltig - eine völlig untypische Darstellung einer Voodoo-Gottheit. Ihren Anhängern verheißt Mami Wata Reichtum und Macht. In Trance gebärden sie sich wie die Gottheit selbst: Sie trinken Parfum, pudern sich Gesicht und Brust mit Talkum und bewegen sich seltsam gespreizt, wenn sie nicht in ekstasische Tänze fallen. Mami Wata liebt alles Schöne, deshalb tragen die Initiierten während des Rituals weiße Kleider und achten darauf, daß der Tempel immer sauber gefegt ist.

Bocio-Sammlung

Das Soul of Africa Museum beherbergt eine einmalige Samlung an Bocios, so genannten Zauber-, Heilungs- und Schutzfetischen. (Cio bedeutet Kadaver, Bo ist die Kraft, die dem Fetisch innewohnt.) Ein Bocio besteht aus Perlen, Knochen, Stofffetzen, Stroh, Leder, Ton, Fell, Federn und Blut – eng zusammengeschnürt mit einer festen Kordel. Diese spirituelle Kunstform des Vodun-Glaubens gibt Einblicke in das Zusammenspiel aus emotionalem Ausdruck, Macht und künstlerischer Gestaltung. Es ist nicht der ästhetische Wert welcher den Wert eines Bocio ausmacht, sondern auch der psychologische und emotionale Nutzen für die, welche mit dem Fetisch "arbeiten". Individuen sowie Kulturen werden beschützt und gestärkt durch das Wirken eines bestimmten Bocio.

Zwillingsatar

Diese Statuen verkörpern in traditioneller Weise die doppelte Erscheinung der Zwillinge, bei den Ewe-Völkern Venavi genannt. Sie werden verehrt. Das moderne Aussehen erklärt sich aus der Tatsache, daß die toten Zwillinge als weiterlebende Menschen betrachtet werden, die sich nach der Modernität richten sollen. So tragen ihre Statuen Schuhe, Hosen u.ä. Solche Statuen werden als Andenken an einen verstorbenen Zwilling geschnitzt. Der Glaube an die Gottheit der Zwillinge will, daß man nie sagt, ein Zwilling stirbt, sondern Brennholz holen geht. Das heißt, daß der Zwilling nicht weit ist und zurückkommen wird. Also gelten Zwillinge als unsterblich. Von Geburt an gelten sie als Gottheiten, die besonders behandelt werden.

Ahnen und Geheimgesellschaften

In der afrikanischen Tradition werden die Toten verehrt. Sie leben weiter. Sobald ein Verwandter gestorben ist, wird er in einem Tempel für Tote, der von den Völkern der Fon und der Gun "Yoho" genannt wird, durch ein Asen repräsentiert. Das Asen ist eine Statue, die die Seele des Toten symbolisiert. Man erinnert sich seiner mit Lobesworten und Zeremonien. Es gibt unterschiedliche Formen von Asen, die sich nach der regionalen Tradition richten. In der traditionellen Gesellschaft der Yoruba-Völker wird der Egungun (der zurückgekehrte Tote) verehrt. Nach der Tradition der Yoruba kehren die Ahnen aus dem Jenseits zurück, um verehrt zu werden. Der Glaube an die Auferstehung der Toten wird bei den Yoruba-Völkern nach unterschiedlichen Riten gepflegt. Auch gibt es verschiedene Arten von Egungun. Im allgemeinen gilt der Egungun als Spaßmacher. Sein Auftritt in der Öffentlichkeit zieht die Aufmerksamkeit großer Menschenmengen auf sich. So ist der Egungun nicht nur Freund der Kinder, sondern auch der Erwachsenen. In seinem farbenfrohen und mit glitzernden Perlen geschmückten Gewand tanzt der Egungun zu den Klängen der Gangan - oder Ogbon - Trommeln, begleitet von klatschenden Kindern, die ihn bewundern. Trotz der Anziehungskraft des Egungun ist dieser aus folgenden Gründen zu fürchten: Als Gottheit verdient er Ehrfurcht und ist somit heilig. Sein Gewand gilt als schreckenerregend, da Nichteingeweihten streng verboten ist, diese Kleidung zu berühren. Dem Glauben nach soll jedes Berühren des Gewandes der Egungun durch Laien zum Tode führen. Aus diesem Grund wird der Egungun bei all seinen Auftritten sorgsam von vielen mit Stöcken ausgerüsteten Leibwächtern bewacht. Das Betreten des Egungun-Klosters, genannt Igbale, ist Uneingeweihten streng untersagt. Wer die Unvorsichtigkeit begeht, dennoch hineinzugehen, ist der Prügel der Mariwo (eine Art Meßdiener der Egungun) ausgesetzt. So wird verhindert, daß das Andenken der Toten geschändet wird.

Magie und Heilung

Die öffentliche Meinung wechselt wie Ebbe und Flut. Der Fortschrittsglaube Anfang des 20. Jahrhunderts verdrängte traditionelle Heilverfahren in Mitteleuropa. Gerade heute am Anfang eines Jahrtausends hat die Naturmedizin wieder Hochkonjunktur. Konstatieren können wir die Unzufriedenheit der Patienten mit der hochtechnisierten Medizin in unseren Breitengraden. Worin besteht das Geheimnis dieser Heilung? Alle Welt ist sich einig, der Heilerfolg beruht auf den Kräutern und Heilrinden. Üppigkeit und Fruchtbarkeit der Vegetation in den tropischen Waldgebieten, mit nichts in Europa vergleichbar, sprechen für sich und überzeugen selbst den unkundigsten Touristen von der Kraft ihrer Heilpflanzen. Schon der Geschmack verrät das. Wie scharfer Pfeffer brennen gewisse Rinden auf der Zunge, ja sogar auf der Haut. Durch Mund, Nase, Anus, durch alle Poren, als Heiltrank, als Salbe, Beräucherung oder Inhalation verabreichen die Heiler ihren Patienten die pflanzlichen Substanzen, deren Geheimnis nur sie kennen: Kräuter, frische Blätter, Rinden, Wurzeln, Zwiebeln, Knospen und Früchte werden zerkleinert, zerstoßen, pulverisiert, verflüssigt und schließlich eingenommen. Die Heilkraft der Natur beginnt in der Frühe im Hinterhof des jeweiligen Behandlungszentrums und beschäftigt die Kranken für einen großen Teil des Tages, und das meist über Wochen. Die Heiler selbst messen den pflanzlichen Therapien nur eine zweitrangige Bedeutung zu. Sie sehen ihre Therapien ganzheitlich. Sie arbeiten auf physischer, psychischer und sozialer Ebene. Ein Heiler fasste einmal diesen komplexen Vorgang äußerst treffend in der einfachen Formel zusammen: "Meine Arbeit besteht darin, die Leute wieder ins Gleichgewicht zu bringen." (Zitat Ogunlola Heiler in Potrto Novo,Benin)

Haitianischer Vodun

Speziell auf Haiti vermischten sich ursprüngliches Vodun und andere Naturreligionen zu einem eigenständigen Voodoo-Kult. Charakteristisch sind farbenprächtige Altäre, in deren Zentrum Flaschen stehen, gefüllt mit Spielzeugpuppen und anderen rätselhaften Objekten. Komplette Exemplare sind in Europa absolute Raritäten. Entsprechend stolz ist das museum auf einen besonders ausdruckstarken Altar präsentieren zu können, gestiftet von "Papa Joe", einem der meist geachteten Voodoo/Hoodoo-Priester aus Raleigh, North Carolina/USA.

Sklaverei

Schwere Ketten, gusseiserne Halsreifen, Hand- und Fußschellen, Brandeisen und Peitsche – das grausige Handwerkszeug der Sklaven-Händler jagt unwillkürlich kalte Schauer über den Rücken. Die teilweise über 300 Jahre alten Folterinstrumente waren bis vor kurzem noch in Westafrika unter Verschluss. Einerseits, um die Erinnerungen an eines der schwärzesten Kapitel der Menschheitsgeschichte aus dem Blickfeld zu verbannen. Auf der anderen Seite, um die magischen Kräfte in den Ketten zu bändigen, die von den unzähligen gequälten Seelen der versklavten Ahnen stammen. Jetzt beeindrucken die Relikte im S.O.A.-Museum. Und erfüllen damit den Wunsch der bisherigen Hüter: "Lasst die stummen Zeitzeugen sprechen!" Hier wird Geschichte begreifbar, ohne Geschichten zu erzählen. Auch, das mit den Afrikanern natürlich afrikanische Kultur nach Übersee verschifft wurde.

Buschgeister

Erst ein Bruchteil aller Geheimnisse des schwarzen Kontinentes ist gelüftet. Und einige Mythen und Riten werden wohl ewige Rätsel bleiben. So wie der legendäre "Gorilla- Bund" der Fang-Bulu (Ngi). Gleich Schatten in der Nacht wirkten dessen Mitglieder im Verborgenen. Vermutlich über Jahrhunderte hinweg waren sie Ordnungshüter und Sittenwächter – kurzum mächtiger als manch ein designierter Stammesfürst. Man kann leicht erahnen, dass die Geheimgesellschaft im Zeichen des Gorillas (Gottheit des Feuers) den Kolonialisten ein Dorn im Auge war. Entsprechend konsequent wurden die Bünde zerschlagen. Letzte Erwähnung findet der "Gorilla-Bund" in den Aufzeichnung des Ethnologen Günter Tessmann über seine "Pangwe-Expedition" (1904-1909), die er im Auftrag des Völkerkunde Museums Lübeck machte. Danach verlieren sich alle Spuren. Es darf fleißig spekuliert werden, wozu die martialischen Gorilla-Schädel-Aufsätze Anfang des 18. Jahrhunderts dienten. Fest steht indes: sie haben bis zum heutigen nichts von ihrer magischen Ausstrahlung verloren. Wie auch die anderen Masken der einst mächtigen Geheim-Bünde die Fantasie regelrecht beflügeln. Noch nie zuvor war es möglich mit so einzigartigen magischen Objekten der Tsangui (Gabun/Kongo), Oku (Kamerun), Tschamba (Nigeria), Somba (Benin) und Dan (Elfenbeinküste) Tuchfühlung aufzunehmen.

Filmprojekte

  • Mami Wata-Das Geheimnis der Weissen Frau,Ein Film von Henning Christoph und Benedict Mirow,Nightfrog Film,2009.
  • VOODOO-Die Kraft des Heilens,Ein Film von Henning Christoph,Alamode Film 2010

United States of Voodooland,Ein Film von Henning Christoph,Nightfrog Film, 2011 ( Erscheint Herbst 2011)

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Soul of Africa Museum Stadtplan

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